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Pfelling


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Hoftaverne

Pfelling

Geschichte der Hoftaverne Pfelling



Zehentpflichtig in Jahre 1803
1/3 zum Rentamt Mitterfels 1/3 zur Pfarrei Pfelling1/3 zu St. Johann Regensburg


Bayern: vorgeschichtliche Zeit

Jungsteinzeit: (5500 – 2300 v Chr.)
Für den Gäuboden, ist eine Besiedlung schon ab der Jungsteinzeit nachgewiesen. Nach dem Fundort Münchshöfen ist eine ganze Kulturepoche für Süddeutschland benannt, (Münchshöfener Kultur, 4300 – 3900 v. Chr.) Weitere Fundorte wie der des größten linearbandkeramischen Gräberfeldes in Deutschland (ca. 260 Gräber) in Aiterhofen/Ödmühle zeigen von der frühen Besiedlung.

Bronzezeit:
Eine befestigte, vorgeschichtliche Höhenfestung auf dem Bogenberg erstreckte sich ca. 1,5 km von West (Bereich Kriegerdenkmal) nach Ost (Klause)
Diese mehr phasige Wallanlage umfasst eine Fläche von etwa 10,5 ha. und gliedert sich in einen östlichen Teil, das Obere Plateau, und einen westlichen Bereich, den Tummelplatz. Die ältesten Siedlungsnachweise dieser Anlage, gehen auf die frühe Bronzezeit (1800 – 1600 v. Chr.) zurück. In der mittleren Bronzezeit erreicht die Siedlung ihre größte Ausdehnung. Danach, scheint es zu einer abrupten, jedoch nicht gewaltsamen Auflösung dieser Siedlung gekommen zu sein.

Eisenzeit:
Die Kelten, sind das erste Volk, im heutigen bayerischen Raum, dass uns dem Namen nach bekannt ist. Die Kelten, gehören zur indo- europäischen Völkerfamilie, zu der auch die Germanen und Slawen gehören.
Von ihnen stammen auch heute noch gebräuchliche Flur- und Siedlungsnamen wie Altmühl, Lech, Isar, Inn. Stadt und Ortsnamen in großer Zahl, wie Parthanum, (Partenkirchen) Cambodunum (Kempten) oder Oppidum Boiodurum, (Passau) Radasbona (Regensburg und viele mehr lassen sich auf keltischen Ursprung zurückverfolgen. Bei der Landnahme durch die Römer in Raum südlich der Donau, lassen sich die Kelten nicht mehr nachweisen.

Römerzeit:
Das Eindringen der Römer 15 v. Chr. in den südbairischen Raum zieht tief greifende Veränderungen nach sich. Innerhalb ihres Herrschaftsgebietes, deutlich begrenzt durch den Limes, entwickelt sich erstmals organisierte Zivilisation in Form von größeren ländlichen und städtischen Siedlungen. Die ersten massiven Eingriffe in die Natur finden durch Rodung und Urbarmachung der Landstriche statt.
Ein Nachweis, dass sich zwischen Straubing und Passau dauerhafte römische Niederlassungen, am linken Ufer der Donau befanden, ist bisher nicht erbracht.
Die Weinberge, in Bogen, Breitenweinzier, Pfelling, Niederwinkling usw. sind erst im Mittelalter entstanden. Auch der Pfellinger Opferstein, (Heute Gäubodenmuseum Straubing) erstmals erwähnt bei Philipp Apian1531 - 1589 wurde wohl anderswo angefertigt und kam erst später nach Pfelling.
Apian, beschreibt den bei einer Kapelle liegenden Stein als römischen Opferstein und vermutet, dass in vorchristlicher Zeit hier ein römischer Tempel stand. Pfarrer Straßer macht sich ebenfalls stark für diese Theorie. Einen archäologischen oder schriftlichen Beweis für diese Annahmen gibt es nicht.




Baiuvaren:
Als erster erwähnt der Gotische Bischof und Geschichtsschreiber Jordanes 551 in seiner „Geschichte des gotischen Volkes“ die Baiuwaren kurz als östliche Nachbarn der Schwaben. Ein weiteres Datum aus der Frühzeit stammt von einem Venantius Fortunatus. Der im Jahr 565 von Ravenna nach Tours eine Wallfahrt zum Grabe des hl. Martin macht und auf der Rückreise vom Rhein her über Augsburg zu den Alpen über bayerisches Gebiet wandert.
Nach neueren Ausgrabungen kann vermutet werden, dass der Prozess der Stammesbildung wenigstens teilweise schon im 4. Jahrhundert n. Chr. begonnen und sich in verschiedenen Phasen bis etwa 550 vollzogen hat. Eine geschlossene Einwanderung der Baiuwaren wie beispielsweise bei den Langobarden in Italien hat es nicht gegeben.

Mag auch eine Volksgruppe, die mit dem Namen Baioarii oder Boias, Boiern in Verbindung steht, eingewandert sein, so vollzog sich die Stammesbildung erst auf dem Boden alter römischer Provinzen. Diese Namensgebende Volksgruppe, mag sich wohl zur Krieger- und Herscherschicht entwickelt haben.
Menschenleer, war das spätere Stammesgebiet, dass im Westen von Iller und Lech, im Osten vom Inn, im Süden von den Alpen und im Norden von der Donau begrenzt war sicher nicht. Es war vielleicht noch ein Teil der keltischen Urbevölkerung ansässig. Sicher jedoch haben sich in und nach der Zeit der Völkerwanderung, Menschen aus den verschiedensten germanischen Stämmen und Völkern, in dem dünn besiedeltem fruchtbarem Land, angesiedelt. Aus diesen Goten, Vandalen, Thüringern, Sueben und anderen, hat sich mit den im Land gebliebenen Lateinern der Stamm der Baiern entwickelt. Möglicher weise, haben sich auch durch ziehende Hunnen, (Aufmarsch zur Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 und anschließender Rückzug) mit der damals ansässigen Bevölkerung vermischt.
Dieses Völkergemisch nennt die Geschichte nun von 6 Jahrhundert an, die Baiuvaren. Ein politisches System, eine Herrschaftsbildung, gab es an Anfang noch nicht.

Die ersten Ansätze zur Herrschaftsbildung bei den sich zum Stamm entwickelnden Baiern dürften sich bereits unter dem Einfluss der Ostgoten (Theoderich der große ~454 – 526) Ende des 5./ Anfang des 6. Jahrhunderts herausgebildet haben. Wenn es um diese Zeit schon ein Herzogtum gab, so werden die Agilolfinger wohl vom großen Gotenkönig eingesetzt worden sein. Ob sie zur Volksgruppe der eingewanderten Baiuvaren gehörten ist nicht bekannt. Die in der Lex Baiuvariorum genannten Uradelsgeschlechter der, Huosi, Trozza, Fagana, Hahiligga, Anniona sind jedoch möglicherweise den eingewanderten Baiuvarii zu zuordnen.
Auf sicherem Boden bewegen wir uns aber erst mit der frühesten Nennung eines bayerischen Herzogs namens Garibald I. (vor 555-ca. 591). Er stammte, wie alle bayerischen Herzöge bis zur Beseitigung des Stammesherzogtums 788, gemäß einer Bestimmung der ältesten bayerischen Rechtsaufzeichnung, der Lex Baiuvariorum, aus dem Geschlecht der Agilolfinger.Herrschaft übten die agilolfingischen Herzöge in einem mehr oder weniger engen Abhängigkeitsverhältnis zu den fränkischen Königen aus, die mehrfach durch Ab- oder Einsetzung eines Herzogs direkt in die politischen Geschicke des Herzogtums eingriffen. Durch Heiratsverbindungen mit den langobardischen, alamannischen und vielleicht auch thüringisch-fränkischen Königs- bzw. Herzogsgeschlechtern versuchten die bayerischen Agilolfinger, eine eigenständige Politik zu betreiben. Sie erlangten so zeitweise eine fast königsgleiche Stellung.

Lex Baiuvariorum: ist die in der Zeit des 6. bis 8. Jahrhunderts als entstandene Sammlung des bairischen Stammesrechts, das heißt die älteste Sammlung von Gesetzen des bairischen Stammesherzogtums. Abt Eberswind ( Klosters Niederaltaich) gilt vielen als der Bearbeiter dieses ersten bairischen Stammesrechts (um 741/ 743)

Pfelling: erste urkundliche Erwähnung im Breviarius Urolfi
gehört (nach Mondschein, Straßer u.a.) zu den so genannten echten ing Orten, die oftmals auf Personennamen zurückgehen. Nach jüngsten Forschungen, (Dr. Michael Prinz) ist aber auch ein Bezug auf einen Landschaftsteil oder sonst ein Charakteristikum möglich. Ob den Pfelling nun wirklich ein echter ing Ort ist, wird die Ortsnamen Forschung noch aufzeigen.

Breviarius Urolfi
Die früheste Niederaltaicher Überlieferung nennt im bekannten „Breviarius Urolfi", einer Güterbeschreibung aus der Zeit um 790, kein genaues Jahr für die Kloster Gründung. Sondern gibt nur an, das der bayerische Herzog Odilo das Kloster bauen und aus Alemannien zwölf Mönche kommen lies. außer dem stattete er das Kloster mit reichem Grundbesitz im alten Kulturland rechts der Donau aus, wie auch mit Rodungsgebieten links des Stromes.
Erstellt, wurde der Breviarius sehr wahrscheinlich zum Zwecke des Nachweises der zum Kloster gehörenden Liegenschaften aus der Zeit der Agilolfinger. Der Abt Urolf wollte mit dieser Erfassung den Besitzanspruch des Klosters gegen den neuen Landesherrn, den Karolingern manifestieren. Kaiser Karl der große hatte ja 788 nach mehreren Kriegen gegen die Bayern, den Agilolfinger Herzog Tassilo III abgesetzt und in ein Kloster verbannt.
In diesem frühmittelalterlichen Besitzverzeichnis sind unter anderem auch zu Niederalteich gehörende Höfe in Pholingen (Pfelling) verzeichnet. Um welche Höfe, (Lage, Name der Besitzer) es sich handelt, ist nicht nachprüfbar. Auch, dass die nächst genannten 5 Höfe an ihren heutigen Platz standen ist unwahrscheinlich.
Die im Breviarius Urolfi erwähnten Besitzungen werden sich aber im bereich der Kirche, im Heute westlichen Tei des Ortes befunden haben.

Die Pfellinger Urmeier als Ministerialen der Grafen von Bogen:
Lt. Pfarrer Straßer, ist ein gewisser Arnold 1140 als Zeuge, bei einer Schenkung in Regensburg genannt, nachweisbar. Ihm folgt ein Rapoto, der in der Zeit von 1147 – 1186 einzuordnen ist. Der nachfolgend genannte Heinrich der ältere (1187 – 1244) könnte der Enkel des Rapoto sein. Möglich ist aber auch, dass der einer anderen Familie entstammt. Nun folgt, noch Heinrich der jüngere, (vermutlich um 1220 geboren und zwischen 1290 – 94 verstorben.
Heinrich der jüngere, ist Pfleger von Ruhmansfelden. (1265 belegt) Möglicher weise suchte er nach dem Aussterben der Bogener Grafen (1242) ein neues Betätigungsfeld. Als Dienst-mann der Bogener war er ja arbeitslos. Heinrich, war mit einer Mechthildis von Rotteneck verheirate. Nach dem die Ehe Kinderlos blieb, Stiftet das Paar im Jahre 1285 das Kloster Gotteszell. Die Hofmark Pfelling ist nun dem Abt in Gotteszell Dienst- und Grundbar.
Wo diese Pfellinger „Ritter“ ihr Domizil hatten ist nicht mehr nachweisbar. Sie können wohl auf ihrem Hof in Pfelling gelebt haben, da sie aber im Dienst der Bogener Grafen waren, ist es denkbar, dass sie auf der Grafenburg lebten.
Eine Burg ist in Pfelling, wie z.B. in Welchenberg, bisher nicht nachweisbar. Johannes Turmair (1477 – 1534) der Vater der bayerischen Geschichtsschreibung, erwähnt den Ort Pfelling, aber nichts über eine Burg. Philipp Apian (1531 – 1589) der erste Kartograph und Landvermesser in Bayern kommt (zwischen 1554 – und 1560) nach Pfelling. Er beschreibt ausführlich, einen römischen Opferstein, den er auf dem so genannten Weinberg entdeckt. Über eine Burg, oder deren Rest erwähnt er nichts, während die welchenberger Burg von ihm ausführlich beschrieben wird.

Die Hofmark Pfelling:
Pfarrer Straßer erwähnt in seiner Chronik 5 ganze Höfe(1/1 Hoffuß je nach Wirtschaftskraft und Bodengüte 15- 30 Hektar, größere Höfe werden meist als Gut bez.)


Urmeierhof Heute Wagner Johann Geiger Xaver - am Ortanfang im Westen
Mitterhof Heute Iglberger Rudi - östlich der Pfarrkirche
Siebauerhof Heute Franz Xaver Geiger - auf Höhe der ehemaligen Fähre
Petzendorferhof Heute Andrea Schreiber - in der Mitte des Dorfes ca. 450 östlich der Kirche
Stegbauerhof Heute Gmeinwieser Rudi - am östlichen Ende der Ortschaft


Ein Johannes zu Degenberg, erhebt im Jahre 1507 Anspruch auf die Vogtei in Pfelling. Hier wird auch die Taverne erwähnt, in der der Vogt, sei es der Degenberger oder der Abt von Gotteszell die Finanz- Verwaltungs- und Rechtsange-legenheiten für die Pfellinger regelten.

Möglicherweise, wurden die Gericht- und Verwaltungsange-legenheiten, der Pfellinger, seit der Schenkung der Hofmark an das Kloster Gotteszell, durch Ritter Heinrich den jüngeren, in Pfelling abgehalten.
Diese Recht auf die Amts- und Gerichtstage führt ~ 60 Jahre später zu einem langwierigen Prozess.

Der erste um 1570 erwähnte Wirt auf dem Anwesen ist ein Hans Schittermayer, der in einem Prozess mit dem Pfleger der Degenberger einem Balthasar Khirnleitner erwähnt wird.
Der Wirt klagte, dass der Pfleger die niedere Gerichtsbarkeit und alle Steuer und Verwaltungsangelegenheiten, die die Einwohner der Pfarrei Pfelling betreffend nicht in der Taverne, sondern in Schwazach verhandelte
Im Jahre 1570 oder 1573 erging durch den Vicedom von Straubing Freiherr Georg von Gumpenberg das Urteil, dass der Schwarzacher Pfleger seine Amts- und Gerichtstage wieder in der Pfellinger Taverne abzuhalten habe.
Nach dem Aussterben der Degenberger (1602) und dem Übergang der Gerichtsbarkeit an die bayerischen Herzöge, wurde wegen der Pfellinger Amts- und Gerichtstage ein langer Prozess zwischen den Abt von Gotteszell und dem herzoglichen Pfleger in Schwarzach in Schwarzach geführt. Es kam nach 34 Jahren Prozessdauer zu keinem Schiedsspruch des übergeordneten Gerichts in Straubing. Der Chronist schreibt, die Sache verlief im Sande, der Abt war um sein Recht gebracht, was er dann Stillschweigend zu Kenntnis nahm.
Einen weitern Prozess führte der Hans Schittermayer gegen den Donaufürgen Kichmayr und gegen einen Georg Englberger beide aus Pfelling. Er war, wie erklagt, von den beiden durch üble Nachrede, beleidigt worden.

1618 – 1648 30järiger Krieg: Kriegshandlungen in unserer Heimat
1633 Einfall von schwedischen Truppen unter dem Herzog von Weimar, Belagerung und Einnahme von Straubing. Besatzung und Verwüstung des Klosters Oberalteich. Veit Höser der Abt von Oberalteich flieht vor den Eroberern. Stosstrupps der Schweden verfolgen Veit Höser durch den Bayereischen Wald. Er entkommt mehrmals und kann den Wiederaufbau beginnen. Weitere Einfälle Schwedischer Truppen 1641 und 1648.


Als nächster wird ein Michael Wacker erwähnt, der 1621 vom Kloster Gotteszell den Wörth in der Donau bei Entau erwirbt. Im Jahre 1630 scheint Michael Wacker Kirchenprobst (Kirchenpfleger) in Pfelling zu sein. Beim Schwedeneinfall 1633 kommt auch der Wirt zu schaden. Der Michael Wacker ist noch vor 1640 gestorben, er hinterlässt eine unmündige Tochter. Die Taverne wird auf die Gant (Insolvenz) geschrieben.

Johann und Anna Schareisen oder Rohreisen erscheinen als nächste auf der verganteten Taverne
Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Georg 08.02.1638
2. Margareta 08.02.1639

Andreas und Maria Müller werden schon 1641 als nächste Besitzer genannt. Schon 1642 wird Andreas Müller mit dem Förgen Paul Haider als Kirchenprobst genannt.
In einem sich über 10 Jahre hinziehenden Prozess, („wegen der Abfahrt“) zwischen dem Abt als Grundherrn und dem Wirt ist zu berichten, der Streit endet zuungunsten des Grundherrn.

Die neuen Wirtsleute haben nicht in Pfelling geheiratet, 1641 ist die Wirtin erst 18 Jahre alt.
Deren in Pfelling geborene Kinder:

1. Martin 05.11.1642
2. Paul 24.01.1644
3. Caspar 24.01.1647
4. Apollonia 21.09.1648
5. Adam 29.10.1650
6. Christoph 02.04.1652 verstorben
7. Wolfgang 15.10.1654 verstorben
8. Christoph 18.08.1652 verstorben
9. Wolfgang 15.10.1654
10. Katharina 12.11.1658
11. Christoph 08.04.1662
Maria Müller starb am 20.01.1666 ~ 43 Jahre alt


Pater Emeran Soldan schreibt: Der Wirt Andreas Müller ist nach dem Hiendlhofbauern der zweit größte Wohltäter der Pfarrei.
Andreas Müller starb am 07.06.1682

Christoph Müller der jüngste Sohn erhält die Hoftaverne und verheiratet sich am 24.02.1686 mit der Bogener Fischerstochter Maria Drellinger

Deren in Pfelling geborene Kinder
1. Johann Andreas 23.11.1686 1690 verstorben
2. Michael 13.09.1687
3. Josef 03.09.1688
4. Johann 08.01.1690
5. Franz 03.10.1692
6. Andreas 19.11.1694
7. Anna Maria 13.09.1696
8. Maria 19.08.1698
9. Simon 18.01.1700
10. Margareta 21.04.1703
11. Elisabeth 23.10.1704
12. Mathäus 07.09.1706

Die Wirtsleute Christoph und Maria Müller waren wie schon Andreas Müller große Wohltäter zu Gunsten der Pfarrei St Margaretha. So ist für 1708 die Schenkung eines schwarzen Messgewandes erwähnt, dann wieder eine spende von 50 fl. Gulden für ein Messgewand, hier schein auch ein Teil des Betrages für die Beschaffung einer neuen Glocke verwendet worden zu sein. Christoph Müller errichtet 1733 eine Stiftung für die Pfarrkirche mit einem Stiftungsvermögen von 130 fl. Gulden
Simon Müller lediger Wirtssohn von Pfelling vermachte 1735 100 fl. Gulden zur Renovierung der ruinösen Pfarrkirche. Das Vermächtnis, kam jedoch nicht zur Auszahlung, da der Schuldner, der Bauer Englram von Entau vergantete.

Aus den Jahren von vor 1700 sind Spenden meist in der Höhe von 4, 6, oder 10 Gulden überliefert. Das sprunghafte Ansteigen der Schenkungssummen auf 50, 100, und 130 Gulden lässt auf eine gewisse Geldentwertung in der Zeit des Spanischen Erbfolge Krieges schließen.


Die Einkünfte kamen nun nicht mehr ausschließlich aus der Bewirtschaftung der Gast und Tafernwirtschaft, nun kommt auch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung zum tragen. Christoph Müller bewirtschaftet den ganzen Pfarrwidum, 1733 bringt er den verganteten Siepauerhof (Nachbaranwesen östlich) unter seine Wirtschaft. Aus dem im 16 Jahrhundert erwähnten 1/8 Hoffuß (je nach Bodengüte 1,5 – 3 Ha) wird nun eine Hofgröße, von der eine Bauernfamilie gut leben kann.


Spanischer Erbfolge Krieg 1701 – 1714

Spanischer Erbfolgekrieg, kriegerische Auseinandersetzung von 1701 bis 1714 um das Erbe Karls II., des letzten Habsburgers auf dem spanischen Thron.
Einer der Kanditaten für das spanische Erbe war der Kurprinz Joseph Ferdinand von Bayern. Er war der Sohn des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern und dessen erster Ehefrau, . Er verstarb jedoch schon 1699
Im November 1703 wurden Straubing von den kaiserlichen belagert und 1704 eingenommen. In dieser Zeit werden auch die Dörfer entlang der Donau und der Umgebung Straubings unter der Kriegslast gelitten haben.
Die französisch-bayrischen Truppen mussten nach der 2. Schlacht bei Höchtstädt 1704 ganz Bayern räumen. Der Kurfürst von Bayern floh zunächst nach Brüssel. Österreichische Truppen besetzten Bayern und zeigten sich als brutale Besatzer. Die Bauern wurden mit hohen Steuern belegt und diese von den Besatzungstruppen im Stile von Plünderungen eingetrieben. Die kaiserlichen Habsburger zwangsrekrutierten die bayerischen Männer für ihre Armeen. Vom Herbst 1705 bis Januar 1706 kam es zur bayerischen Volkserhebung. Mit dem Schlachtruf
liaba baierisch sterbn als kaiserlich verderm, gingen die Bauern in den Krieg. In der Sendlinger Mordweihnacht 25.12.01705 und in der Bauernschlacht von Aidenbach erreichte dieser Befreiungskrieg der bayerischen Landbevölkerung einen tragischen Höhepunkt. In beiden Auseinandersetzungen siegten die österreichischen Truppen gegen die unorganisierten und schlecht bewaffneten Bauern. Nach dem sich die Aufständischen ergeben und ihre Waffen abgelegt hatten, wurden viele unbewaffnete von den kaiserlichen Soldaten erschlagen.
In der Sendlinder Mordweihnacht sollen 1100 Bayern aber nur 40 kaiserliche gefallen sein, bei der Schlacht von Aidenbach ist von 4000 gefallenen Bayern die Rede.
Im weiteren Kriegsverlauf wurde die rigide Besatzungspolitik etwas gelockert. Der Krieg zog sich noch lange hin und brachte den Mächtigen keine nennenswerten Gewinne, aber auch keine Nachteile. Der Bevölkerung aber Not Elend und Tod.

Die Wirtin Maria Müller verstarb am 15.03.1710
Christoph Müller blieb Witwer bis er 1734 72 jährig verstarb. Er übergab den Hof an jüngsten Sohn Mathias

Österreichischer Erbfolge Krieg 1740 - 1748
Im Jahre 1743 verstarben auch für die damalige Zeit überdurchschnittlich viele Menschen in der Pfarrei. Dies war die Zeit (1743 – 45) in der österreichische Truppen Straubing belagerten und auch die Dörfer entlang der Donau besetzten, plünderten und verwüsteten.
Kriegführende Staaten: Österreich, Savoyen, England, Sachsen auf der einen Seite,
Preußen Frankreich, Spanien, Bayern auf der anderen

Die Pfarrei Pfelling, besonders die Wirtsfamilie betreffend: feindliche Tschechen plünderten das Dorf, dem Wirt, der auch Kirchenprobst war, (Kirchenpfleger) wurde die Kirchenkasse mit 20 fl. Gulden geraubt.
In den Pfarrbüchern heißt es: die Bevölkerung litt große Not! Es trat in der Folge die rote Ruhr auf.



Die Todesfälle in der Pfarrei häuften sich, waren es in Friedenszeiten 6 – 8 Sterbefälle, so sind in den Kriegsjahren folgend Zahlen vermerkt.
1741 8 1742 27 1743 23
1744 16 1745 10 1746 16
1747 25 1748 6 Todesfälle

Berichtet, wird von einem unbekannten Bauern, der bei Anning, infolge der Prügel und Schläge, die er von österreichischen Soldaten erhalten hatte, an Erschöpfung verstarb. Er wurde im Dezember 1742 in Pfelling begraben.
Weiter wird berichtet, von der Eva Seillin. Die auf der Flucht von den Feinden, in Pfelling an Malaria erkrankte und hier 30 jährig verstarb. Der Tod eines 27 jährigen französischen Reitersoldaten, der in Entau verstarb, wird ebenfalls erwähnt. Zu berichten ist noch, dass am 23.12.1743 der ledige Tagelöhner Jakob Mässinger beerdigt wurde. Er war von französischen Soldaten, die ja eigentlich mit den Bayern verbündet waren, tödlich verwundet worden.

Mathias Müller geb. 07.09.1706 verheiratet sich am 10.01. 1735 mit der Bogener Brauerstochter Anna Maria Loibl
Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Johann Jakob 18.08.1737
2. Johann Joseph 02.02.1740
3. Johann Joseph 16.03.1731
4. Anna Margaretha 12.04.1742
Anna Maria Müller starb am 04.03.1744 im 26. Lebensjahr.

Mathias Müller verheiratet sich am 18.08.1744 mit der Schwarzacher Wirtstochter Maria Anna Millner (Müller?)
Kinder aus zweiter Ehe:
1. Johann Wolfgang 29.10.1744
2. Johann Nepomuk 11.05.1749
3. Johann Nepomuk 11.05.1749

Maria Anna Müller starb bei der Geburt ihres letzten Kindes, im 32. Lebensjahr.
Ein Eintrag im Pfarrmatrikel beschreibt die Situation der gebärenden Frauen dieser Zeit: Am 12 Mai 1749 wurde der Erde übergeben Anna Maria Müller Wirtin in Pfelling. Sie starb im Wochenbette unerwartet und unversehens. Allen Wöchnerinnen ein abschreckendes Beispiel hinterlassend, dass sie sich zuviel zutrauet und wenn sie auch bisher gesund.

Der Wittwer Mathias Müller verheiratet sich zum 3. mal am 17.01.1750 mit der Witwe Anna Maria Selmeyer deren Kind:
1. Franz Xaver 24.08.1751

Anna Maria Müller starb 30 jährig am 08.03.1756

Mathias Müller hatte durch den Tod seiner Ehefrauen großes Unglück erlitten.
Weitere Schicksalsschläge, waren der Raub der Kirchenkasse, für deren Rückzahlung er zur Verantwortung gezogen wurde. In den Nachkriegsjahren, hatte er außerdem noch Missernten mit zum Teil Totalausfällen zu verkraften. 1751 macht er eine Eingabe an das Pfleggericht in Schwarzach, man möge ihm die Rückzahlung des geraubten Geldes erlassen, sowie zwei Jahresraten von je 20 fl. aus einem Kredit, welchen er der Pfarrei schuldete, stunden. Abt Dominikus Perger .von Oberalteich, zu der Zeit Pfarrherr der Pfellinger, war jedoch nicht bereit der Eingabe stattzugeben. Die Freigebigkeit von Vater und Großvater Müller, wurde dem Mathias nicht zum Vorteil.
Die starre Haltung des Abtes hat sicher auch damit zu tun, dass 17 46 - 48 ein Rechtsstreit um das Margareten Holz am Steinberg zu Gunsten des Wirts entschieden wurde. Das besagte Margareten Holz, hatte der Mathias Müller vom Kloster Gotteszell erworben, Pater Hemauer der Prior auf dem Bogenberg und zugleich Pfarrherr für Pfelling, focht für das Kloster Oberalteich diesen Kauf an. Abt Wilhelm 2. von Gotteszell konnte als Zeuge vor dem Pfleggericht in Schwarzach mit Originalurkunden beweisen, dass Müller der rechtmäßige Besitzer war.
Nachdem 1753 der Pachtvertrag für die Pfarrfelder abgelaufen und zur Neuvergabe standen, bekam diese nicht mehr der Wirt. Der Abt verpachtete sie an den Pfellinger Donauförgen Radlbeck

Mathias Müller trat mit der Anna Maria Biederbauer zum 4. mal an den Traualtar. Diese Ehe blieb Kinderlos. Mathias Müller starb am 04.07.1777 71 Jahre alt. Über den verbleib der 4. Frau ist nicht überliefert. Die Taverne erhielt der älteste Sohn Jakob
Jakob Müller geb.18.08.1737 verheiratet sich mit am 10.09.1780 mit der
Maria Kundigunde Paur die Wirtin starb am 13.02.1782 die Ehe blieb Kinderlos.
Jakob Müller heiratet nun am 10.09.1783 die 22 jährige Katharina Sagstetter aus Anning.

Deren in Pfelling geborene Kinder:

1. Anna Maria 27.10.1783
2. Katharina 02.11.1784
3. Wolfgang 19.10.1786
4. Jakob 28.06.1788
5. Josef 28.02.1789

1783 ersetzte Jakob Müller das hölzerne Wirtshaus und die Stallungen, durch einen Ziegelbau. Bei den Bauarbeiten, dem Abladen von Bauholz, kam die 25 jährige Maria Sagstetter, eine Bauerstochter aus Anning, durch einen Herhabfallenden Baumstamm ums Leben.
Der Wirt Jakob Müller starb 67 jährig am 09.10.1803 an Lungensucht Die Wirtschaft übernahm der Sohn Wolfgang.

1778 79 Bayerischer Erbfolge Krieg
Der Bayerische Erbfolgekrieg wurde durch den Anspruch Österreichs auf Niederbayern und die Oberpfalz ausgelöst, nachdem die bayerische Linie der Wittelsbacher im Jahre 1777 ausgestorben war und das Kurfürstentum Bayern an die pfälzische Linie fallen sollte. In der Auseinandersetzung zwischen Bayern, Preußen und Österreich kam es zu keinen großen Schlachten. Aber durch in diesem Jahrhundert dritte Besatzung von Straubing durch die Österreicher kam es auch in der Umgebung wieder Einquartierungen, Plünderungen und Not

1789 Französische Revolution:
Sie sollte allen Menschen Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bringen. Aber mit den

Revolutionskriegen 1792 1802 und den anschließenden

Napoleonischen Kriegen 1804 – 1815: wurde Europa mit Krieg überzogen auch in unserer unmittelbaren Umgebung, gab es schwere Schlachten
Schlacht bei Abendsberg am 20. April 1809 und der Schlacht bei Eggmühl am 22 April 1809 schlugen Franzosen und Bayern die Österreicher vernichtend. –
Das Kurfürstentum Bayern lief in dieser Zeit wieder einmal Gefahr, zwischen den Großmächten zerrieben zu werden, die Österreicher hatten ja im vorangegangenen mit drei Besatzungen bewiesen, dass sie sich Bayern gerne einverleiben möchten.


Außenpolitik des Grafen Montgelas:
Dem genialen Staatsmann und bayerische Ministerpräsidenten Maxemilian Graf von Montgelas und seiner geschickt wechselnder Bündnispolitik, ist es zu verdanken, dass das Kürfürstentum souverän blieb, ja das Staatsgebiet am Ende fast verdoppeln konnte. Den Blutzoll dafür musste die Bayerische Armee beim Russlandfeldzug 1812 erbringen. Von 33.000 Soldaten, fielen, erfroren, verhungerten 29.000 Mann.
Die Truppenaufmärsche und Einquartierungen von Soldaten belasteten Bürger in den Städten und Bauern auf dem Land gleich schwer.

1802 / 1803 Säkularisation:
Außenpolitisch war Montgelas sehr erfolgreich, mit den Verwaltungsreformen wurde Innenpolitisch das Bayern der Neuzeit geschaffen. Die Säkularisation (Einziehung der kirchlichen Güter) sollte dem Saat Geld für die Reformen bringen. Wie so oft bei radikalen Veränderungen, der erhoffte wirtschaftliche Gewinn blieb aus, das Unternehmen Säkularisation kostete am Ende mehr als es einbrachte. Bei der Auflösung der Klöster wurden Jahrhunderte alte Kulturgüter auf ewig zerstört. 1806 Bayern wird Königreich

Wolfgang Müller heiratet am 16.10.1810 die Wirtstochter Anna Maria Wolferseder aus Otzing.
Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Wolfgang 13.07.18 ??
2. Jakob 15.07.1815
Anna Maria Müller stirbt an den folgen der Geburt mit nur 30 Jahren.
Wolfgang Müller verheiratet sich wiederum am 23.10.1815 mit der am 05.08.1792 geborenen Theres Bergmayr
Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Andreas 18.11.1816
2. Anna Maria 03.11.1817
3. Theres 27.12.1818
4. Franz Xaver 02.06.1820
5. Georg 12.03.1822
6. Nichael 04.10.1823
7. Georg 02.01.1825
8. Johann Baptist 13.04.1826
9. Johanna 27.12.1827

Die Wirtsfamilie Müller, scheint bis Anfang 1828 noch auf dem Anwesen zu sein. Von diesem Zeitpunkt an gibt es keine Eintragungen mehr in den Pfarrmatrikel von Pfelling.
Bei den Eintragungen über die Familie Müller, die ja nahezu 200 Jahre auf dem Anwesen wirtschafteten, wechselt die Schreibweise der eintragenden Pfarrer, immer wieder zwischen Müller und Miller.

Nach der Familie Müller, soll ein gewisser Georg Helmbrecht Wirt in Pfelling gewesen sein. Eintragungen über ihn und seine Familie, in den Pfarrmatrikeln, finden sich nicht.
Nun erscheint ein Johann Schober als Wirt, der aber die Taverne an seinen Sohn Johann übergab.
Johann Schober, geb. 21.06.1806 in Deggendorf, Wirt in Pfelling, heiratet am 07.10.1833, die in1809 Entau geborene Bauerstochter Anna Maria Schweiger aus Reibersdorf.
Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Josef 10.01.1834
2. Maria 01.04.1835
3. Franz Xaver 21.11.1836

Pfarrer Kettl (Pfelling) merkt an: Dass der Vater (Johann Schober) in Entau bei josef Sagstetter in Aufenthalt ist. (möglw. als Knecht o.ä.) Die Familie ist nach Ittling ausgewandert.
Johann Schober, veräußerte die Wirtschaft in Pfelling bereits 1834
Neue Wirtsleute, waren nun Josef und Anna Maria Geissel, die vermutlich aus Innernzell (damals Gerichtsbezirk Grafenau) kamen.

Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Franz Josef 0812.1835
2. Franz Xaver 19.12.1938
3. Ludwig 22.08.1840
4. Anton 22.07.1842
5. Leopold 07.08.1844

Die Geissels veräußerten nach 11 Jahren das Wirtsanwesen. Am 30.07.1845 wird Wolfgang Wintermeier von Liepolding neuer Wirt in Pfelling
Wolfgang Wintermeier, heiratet am 11.08.1846 die Franziska Kirschner (geb. 26.03.18??) aus Haidenkofen
Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Josef 26.06.1847
2+3. Margareta und Magdalena 13.07. 1848 beide verstorben
4. Anton 26.06.1852
5. Anna Maria
04.01.1854
6. Franziska
02.11.1849
7. Helena
16.08.1855
8. Anton
09.12.1856
9. Ludwig
09.02.1858
10. Anna
20.02.1860

Der Wirt Wolfgang Wintermeier, wurde am 28 April 1860 nachmittags um ½ 3 von einem Baum erschlagen.
Die Witwe Franziska Wintermeier führte mit ihrem Sohn Josef die Wirtschaft weiter.

1866 Deutscher Krieg: zwischen Preußen und dem Norddeutschen Bund gegen Österreich, Bayern, Sachsen (Süddeutscher Bund) Die Süddeutschen verlieren vernichtend. Kampfhandlungen in unserer Heimat gab es nicht-
1870 71 Deutsch- Französischer Krieg:Die verbündeten deutschen Heere konnten den Krieg in Frankreich schnell für sich entscheiden. Nach der Belagerung und Einnahmen von Paris, 1871 Ausrufung des deutschen Kaiserreiches in Versailles.
Über Teilnehmende Soldaten aus der Pfarrei ist nichts bekannt


Josef Wintermeier geb. 26.06.1847 verheiratete sich am 26.11.1878 mit der am 24.07.1853 in Pfelling geborenen Anna Preböck vom Bachbauernhof. Der Hof existiert nicht mehr, dass Anwesen, stand ~ östlich der Scheune des Anwesens Schmidhuber.



Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Josef 25.10.1880
2. Otto 28.11.1881
3. Maria 28.08.1878
4. Wolfgang ???
Josef Wintermeier, starb schon 1883 mit 36 Jahren an Lungenschwindsucht.
Seine Witwe Anna Wintermeier heiratete am 28 Juni 1888 den Michael Petzenhauser aus Steinach.
Über den Lebensweg der Kinder aus erster Ehe, ist nichts bekannt.

Deren in Pfelling geborene Kinder:
1. Hermann 02.04.1889 gefallen 27.06.1916
2. Anna 22.07.1890 verstorben 11.11.1921
3. Michael 27.01.1893
4. Ignaz 30.07.1891
5. Gottfried 16.10.1894 gefallen18.05.1916

Die nun in 2. Ehe verheiratete Anna Petzenhauser musste weitere schwere Schicksalsschläge hinnehmen,
Ihr Mann Michael starb am 18.12 1914 61 jährig.
Weit schlimmer traf es die zweifache Witwe als 1916 der älteste Sohn Hermann und dann der jüngste Sohn Gottfried in Krieg, den man später den I. Weltkrieg nannte, gefallen waren.
Nachdem die Anna Wintermeier am 18.03.1917 gestorben war, übernahm der einzig überlebende Sohn Ignaz die Gastwirtschaft und den Hof.

1914-1918 erster Weltkrieg: Deutsches Kaiserreich, Kaiserreich Österreich Ungarn, Türkei (Mittelmächte) auf der einen Seite gegen Frankreich, Belgien, England, zaristisches Russland und später USA auf der anderen. Im weiteren Kriegsverlauf erklärten weitere Staaten aus der ganzen Welt den Mittelmächten den Krieg.
Im Osten kann Feldmarschall Hindenburg in der Schlacht bei Tannenberg die Truppen des Russischen Zaren schlagen, der Krieg zieht sich aber noch bis 1917(bolschewikische Revolution)hin.
In Frankreich, werden die deutschen Armeen nach raschen Anfangserfolgen aufgehalten und in einen für alle Kriegführenden Parteien verlustreichen Stellungskrieg verwickelt. Am Ende waren in Europa 10 Millionen Tote und 20 Millionen Verwundete zu beklagen.
In der kleinen Pfarrei Pfelling waren es 12 Männer die gefallenen sind.
In Deutschland und Österreich mussten Fürsten, Könige und Kaiser abdanken. Mit der Weimarerrepublik wurde die Demokratie in Deutschland eingeführt, leider war ihr kein Erfolg bescheiden. Schon 1933 errichteten die Nationalsozialisten eine Diktatur, die nie da gewesenes Leid und Elend über Deutschland und Europa brachte.

Ignaz Petzenhauser verheiratete sich am 10.06.1919 mit der am 11.11.1897 geborenen Katharina Füchsl aus Oberwinkling.

Deren in Pfelling geborenen Kinder:
1. Katharina 28.10.1920
2. Gottfried 23.03.1922
3. Hermann 23.04.19?? verstorben
4. Maria 01.03.1923
5. Anna 25.04.1925
6. Olga 14.01.1930
7. Oskar 26.06.1933
8. Ernst 17.05.1937

Das Ehepaar Petzenhauser, bewirtschaftete den Hof und die Gastwirtschaft bis an der Zeit war in Ruhestand zu gehen.

1939–1945 zweiter Weltkrieg: Deutsches Reich, Italien, Japan als Achsenmächte gegen Polen, Frankreich, Großbritannien, die Sowjetunion und später dann die USA als die Hauptbeteiligen. Es wurden aber alle Staaten, außer der Schweiz, auf dem europäischen Festland in den Krieg verwickelt.

Gottfried Petzenhauser muss als Soldat in den Krieg, wird schwer verwundet, er verliert ein Auge.

Der Krieg war für Pfelling, als US Amerikanische Truppen von Bogen kommend, in den Mittagsstunden des 26 April 1945 den Ort erreichten, 12 Tage früher zu Ende gegangen.
Da noch bis 28.04.19 45 SS Einheiten von Entau und Sophienhof aus, die US Amerikanischen Truppen beschossen, wurde im Schreiberhof ein Gefechtsstand eingerichtet. (auf dem Dachboden wurde zur Südseite hin ein MG in Stellung gebracht) Im Pfarrhof und in verschiedenen Bauernhäusern, quartierten sich kurzzeitig US Amerikanische Soldaten ein.
Am 29.04.19 45 haben US Amerikanischen Truppen, über Straubing kommend die versprengten SS Soldaten in Ainbrach, Sophienhof und Entau vertrieben, bzw. gefangen genommen.
Mit den Angehörigen der Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebenen waren in der Pfarrei Pfelling 33 Gefallene und Vermisste zu beklagen.


Nachdem die Familie Petzenhauer mehr als 70 Jahre auf dem Anwesen Pfelling Nr. 9 Land- und Gastwirtschaft betrieb, erwarb in den frühen 1960er Jahren der Metzgermeister Eduard Penzkofer mit seiner Frau Centa das Gasthaus. Eine neue Ära begann nun auf dem uralten Anwesen,
Den Schwerpunkt des Geschäfts bildet nun die Metzgerei, die Familie Penzkofer betreibt in der nahen Kreisstadt Bogen ein Metzgereigeschäft, auch in Pfelling wird ein Metzgerladen eingerichtet. Die aufblühende Gastwirtschaft, ortsfremde Gäste besuchen nun den Biergarten, wird von den Wirtsleuten bestens versorgt.





Anfang der 1970er Jahre zwingt ein schwerer Autounfall Eduard Penzkofer zur Aufgabe der Metzgerei und Gastwirtschaft.
Bis 1980 verpachten die Penzkofers die Gastwirtschaft an verschiedene Pächter.

Mit Maria und Xaver Geiger vom Nachbaranwesen, bekommt das Wirtsanwesen einen neuen Besitzer. Nachdem schon die Penzkofers einige Baumaßnahmen auf dem Anwesen durchführten, begann mit Xaver Geiger eine neue Bauphase. Mehr und mehr wird es nun Mode nach Feierabend und am Wochenende in einem Biergarten einzukehren. Maria Geiger die bisher als Bauersfrau Kinder und Hof versorgt hat, versorgt nun vor allem im Sommer viele Gäste mit Brotzeiten und Essen, ihr Mann der Xav. regiert hinter der Theke beim einschenken.

Ihm Jahr 1995 übergeben die Geigers die Gastwirtschaft an die Tochter Marile und ihren Mann Wolfgang Fleischmann. Noch einige Jahre arbeiten die Austragswirtsleute mit, die Maria in der Küche und im Gastzimmer, der Xaver aber trainierte noch lange Zeit für die Meisterschaft im Weisbierschnelleinschenken.

Bis in die Jetztzeit bewirtschaften die Fleischmanns Gasthaus mit Fremdenzimmer und vor allem den Biergarten, der vor allem in den letzten 25 Jahren regionale Bekanntheit erlangt hat.

Pfelling anno Domini 2007

Verfasser: Geiger Josef
Quellen: Pfarrer Strasser die Geschichte der Hoftaverne Pfelling 9; Wikipedia ,


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